Der Nutzen
Die energetische Sanierung wird eingesetzt, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu minimieren, u.a. indem Wärmebrücken ausgeglichen werden.
Bestandsbauten sind häufig schlecht isoliert und verfügen über alte Öl-, Gas- oder Holzheizungen. Diese sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern stellen auch eine große Belastung für den Geldbeutel dar. Die Energiekosten von alten Häusern sind häufig unkalkulierbar.
Auch wenn die energetische Sanierung zunächst mit teils hohen Kosten verbunden ist – mehr dazu erfahren Sie weiter unten im Beitrag – kann sie in der Regel als wirtschaftlich bezeichnet werden. Das bedeutet, dass sich die Maßnahmenschon nach wenigen Jahren rentieren, weil die gesunkenen Energiekosten die Sanierungskosten ausgleichen.
Ein weiterer Nutzen, der mit einer energetischen Sanierung einhergeht, ist die Wertsteigerung der Immobilie. Nicht zuletzt wird außerdem die Lebensqualität im Haus deutlich verbessert.
Die Maßnahmen
Eine energetische Sanierung kann verschiedene Aspekte umfassen. Die vollständige energetische Sanierung besteht aus verschiedenen Dämmmaßnahmen (Fassade, Dach, obere Geschoss- und Kellerdecke, Rohre), der Erneuerung vonHeizungsanlage, Fenstern und Außentüren sowie der Installation einer Solarthermie- und/oder Photovoltaikanlage.
In Einzelfällen können auch die Sanierung des Schornsteins und der Einbau einer Wärmepumpe sowie einer Zuluft-Abluft-Anlage mit Wärmerückgewinnung zur energetischen Sanierung gezählt werden.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Maßnahmen miteinander kombiniert werden, desto effektiver ist die energetische Sanierung.Doch auch einzelne Maßnahmen können bereits einen deutlichen Effekt mit sich bringen und die Energiekosten senken.
So sorgt beispielsweise die Dämmung der Fassade für rund 22 % Einsparung, die des Daches für 15% und die derKellerdecke für 10 %. Der Austausch der Heizungsanlage sorgt für etwa 17 % Einsparung bei den Energiekosten.
Wichtig ist außerdem, die richtige Reihenfolge der Maßnahmen zu bedenken. Neue Fenster in einer nicht gedämmten Fassade können beispielsweise zu Schimmelbildung führen. Eine neue Heizung sollte erst dann eingebaut werden, wenn das Gebäude bestmöglich isoliert und der Energieverbrauch deutlich gesunken ist.
Wann welche Sanierungsmaßnahme durchgeführt werden soll, wird am besten durch einen Energieexperten bestimmt und in einem individuellen Sanierungsfahrplan festgehalten.
Die gesetzlichen Vorgaben
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sorgte zuletzt für reichliche Aufruhr unter den Hausbesitzern und -käufern.Bestandsbauten sind von einer gesetzlichen Austauschpflicht der Heizungsanlage dank Übergangsfristen jedoch erst ab 2026 betroffen – und dann auch nur, wenn sie älter als 30 Jahre sind und weder Brennwert- noch Niedertemperaturkessel besitzen. Funktionstüchtige sowie reparable Öl- und Gasheizungen dürfen weiterhin genutzt werden.
Wechselt ein Gebäude den Besitzer, schreibt das GEG vor, dass die obere Geschossdecke, das Dach und Rohleitungen umgehend gedämmt werden müssen, um den Energieverlust zu minimieren, wenn das Gebäude nicht denenergetischen Anforderungen des Gesetzes entspricht. Hierfür räumt das GEG einen Umsetzungszeitraum von zwei Jahren ein.
In §48 GEG ist außerdem festgelegt, dass eine Sanierungspflicht (bzw. eine Pflicht zur vollständigen Isolierung)besteht, wenn mehr als 10 % der Fläche eines Bauteils verändert werden – auch ohne Wechsel des Eigentümers. Hiervonbetroffen sind Fassaden, das Dach sowie Fenster und Türen.
Die Kosten
Wie viel eine energetische Sanierung kostet, kann pauschal nicht gesagt werden. Die Kosten hängen von zu vielenunterschiedlichen Faktoren wie Alter des Hauses, Standort, Zustand/Pflege und den eigenen handwerklichen Fähigkeiten ab.
Dennoch gibt es ein paar Richtwerte, die meist die Kosten in € pro m² angeben. Ein paar Beispiele: Dachdämmung 100 – 180, Fassadendämmung 50 – 100, Dachbodendämmung 25 – 55, Kellerdeckendämmung 20 – 30. Außerdem kann für den Austausch der Fenster mit rund 500 – 800€ je Fenster gerechnet werden.
Die Fördermöglichkeiten
Keine Frage: Eine energetische Sanierung kostet eine Menge Geld. Allerdings gibt es eine Reihe von Fördermöglichkeiten, die für finanzielle Entlastung sorgen.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (kurz: BEG) ist das zentrale Förderangebot des Bundes, das fürSanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an Häusern beantragt werden kann. Die Fördersätze beziehen sich auf verschiedene Einzelmaßnahmen und werden immer wieder an aktuelle Entwicklungen angepasst.
Weitere Fördermöglichkeiten bieten das KfW-Kreditprogramm 261, das Bundesamt für Wirtschaft undAusfuhrkontrolle (BAFA) und die Förderung für klimafreundliche Heizungen der KfW.
Die energetische Sanierung ist zweifelsfrei ein umfassendes Projekt, das neben Geld auch Nerven kostet. Mit derrichtigen Planung und versierten Experten, beispielsweise von Town & Country Haus, an Ihrer Seite wird Ihr Heim jedoch schon bald eine deutlich verbesserte Energieeffizienz aufweisen.